24.04.2024
Johannes-Gymnasium Lahnstein
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SV Turm Lahnstein – SV Koblenz III 5½:2½
SV Koblenz III – SC Remagen-SInzig II 3:5

In den Runden 8 und 9 ging es zunächst auswärts gegen Turm Lahnstein I und 2 Wochen später, in der ebenfalls in Lahnstein zentral ausgetragenen Schlussrunde, gegen den Tabellenführer, Remagen II. Die Stadt an der Lahnmündung sollte sich in diesem Jahr als kein gutes Pflaster für uns erweisen.

Der Kampf gegen Lahnstein wurde mit 5½ zu 2½ recht klar verloren. Die Gastgeber waren an allen 8 Brettern von der DWZ her z.T. deutlich (> 300 Wertungspunkte) überlegen. Kay bekam an Brett 4 die unverhoffte Möglichkeit einer Revanche für eine Verlustpartie gegen dieselbe Gegnerin aus der Rheinlandmeisterschaft ein paar Tage vorher. Prompt kam die gleiche Eröffnungsvariante aufs Brett, die Kay jedoch besser vorbereitet spielte. In der Folge gelang ihm ein Aufmarsch sämtlicher Figuren am Königsflügel; das schlussendliche Matt konnte seine Gegnerin nur durch Qualitätsopfer verhindern, was sie jedoch verpasste. Thomas erspielte sich am Spitzenbrett einen deutlichen Vorteil, den er jedoch durch Ungenauigkeiten im Mittelspiel wieder einbüßte; schließlich geriet er noch in einen verlustbringenden Nachteil. Andre hielt seine Partie gegen einen sehr starken Jugendspieler in der Waage, was zu einem verdienten Remis führte. Auch der Mannschaftsführer hatte bis zum Endspiel hin, trotz eines strategischen Fehlers im Mittelspiel (Abtausch des falschen Läufers), eine zwar etwas passive, aber dennoch ausgeglichene Partie. Am Ende ließ er sich mit einem Damenopfer überrumpeln, wonach Ulis König zu weit von seinen Bauern entfernt war. Schön waren noch die solide erspielten Remispartien von Jonas und Elias, die ihren Wertungszahl mäßig deutlich stärkeren Gegnern souverän die Stirn boten. Niclas hatte sich aus der Eröffnung heraus schön frei gespielt, geriet aber im Mittelspiel zunehmend unter Druck, was schließlich in eine Niederlage mündete. Unser junger Ukrainer Boghdan, hatte einen Königsangriff auf die gegnerische Rochade eingeleitet, dabei aber das Gegenspiel seines Gegners etwas vernachlässigt. Als dieser eine von Boghdans Leichfiguren mit einem Turm auf einer zentralen Linie fesselte, war diese und auch die Partie nicht mehr zu retten.

Am letzten Sonntag ging es dann gegen die Bundesliga-Reserve aus Remagen. Auch diese Begnung stand von Beginn an unter keinen guten Vorzeichen. Remagen ließ es sich nicht nehmen mit den ersten 8 Brettern, also einem GM, einem IM und einem FM anzutreten. Uli musste auf die Bretter 1-3 und 5 und 6 verzichten, erhielt aber Unterstützung von zwei Spielern aus unserer Vierten. Guido hatte es mit Schwarz an Brett 1 mit einem GM zu tun und hielt seine Partie nach sauberer Eröffnungsbehandlung bis ins Mittelpiel ausgeglichen. Gegen einen Gegner dieser Qualität genügen zwei nur zweitbeste Züge, um eine Partie zum Kippen zu bringen; den Vollzug des entstandenen Nachteils wollte Guido sich nicht mehr zeigen lassen. Andre musste sich an Brett 2 mit einem IM auseinandersetzen, den er im Mittelspiel mit einem Läuferopfer überraschte. Zeitweise hatte Andre 5 gesund strukturierte Mehrbauern für die Leichtfigur. Seinem Gegner gelang es jedoch, seine Schwerfiguren zunehmend besser zu koordinieren und starken Druck aufzubauen, was Andre schließlich doch noch zur Aufgabe zwang. Die Überraschung gelang Uli, der seinem 350 DWZ-Zähler stärkeren Gegner und diesjährigen Brettmeister die einzige Niederlage beibringen konnte. Ulis Gegner hatte einem Figurenangriff auf einen ungedeckten Läufer mit einem Bauerngewinn und einem Zwischenschach begegnen wollen, dabei aber offenbar nicht gesehen, dass Ulis Parade darauf mit einer weiteren Drohung zu einem dreizügigen Turmverlust verbunden war. Ulis Gegner entschied sich für den Turmverlust für 2 Bauern. Als Uli in der Folge mit einem Turmeinschlag einen Springer und einer Springergabel eine Läufer erobern konnte, war die Partie entschieden. Elias konnte seine Partie gegen seinen vermeintlich deutlich stärkeren Spieler ebenfalls mittels einer feinen Bauernführung im Endspiel gewinnen. Werner und Niclas steuerten zwei Remis bei. Kay griff in einer seltenen Variante des Damengambits zu einem vergifteten Bauern und geriet in der Folge in einen Angriff und dann unter die Räder. Boghdan spielte wiederum sehr angriffslustig, geriet dann jedoch selbst mit seiner offenen Rochadestellung in einen verlustbringenden Mattangriff. Immerhin 3 Punkte gegen die starken Remagener.
Am Ende wurde es in Sachen Klassenerhalt wider Erwarten doch noch spannend, da die Mannschaftspunkte gleichen Kettiger drohten, gegen Nickenich komplett unter die Räder zu kommen. Mit einem 2½ zu 5½ hatten die Schachfreunde aus Kettig dann schlussendlich doch noch 1½ Brettpunkte mehr als wir.

Die Top-Scorer in dieser Saison waren unser Joker aus der Ersten, FM Volker Wolf, mit 3 aus 3 und Elias Höfer mit 5 aus 7, welche dieser mit den schwarzen Steinen erzielte. Die Niederlage musste Elias bei seiner einzigen Weiß-Partie hinnehmen. 50% oder knapp weniger holten Hans-Albert Prison, Andre Peiter, Uli Büscher, Jonas Marquardt und Werner Ries. Guido Eisele und Thomas Reißig unterstützten die Mannschaft insbesondere in der 2. Saisonhälfte, als die Spieler aus der Ersten und IM Alfred Kertesz nicht mehr zum Einsatz kommen konnten. Guido hatte es dabei an Brett 1 zumeist mit Titelträgern zu tun; auch wenn es an Brett 1 besonders schwer ist, Punkte zu sammeln lieferte Guido durchweg gute und interessante Partien ab und gab zusammen mit Thomas Reißig den anderen Spielern vom Team die Möglichkeit, gegen Spielstärke adäquate Spieler zu spielen.

Für die nächste Saison wird es interessant sein, an neuen Spielorten gegen neue Gegner zu spielen; gleichwohl sollte es unser Ziel sein, uns nicht in der Rheinlandliga festzuspielen, sondern alsbald wieder die Landesliga anzustreben. [UBü] ... [weiter]