28.01.2024
Familienbildungsstätte
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SV Koblenz III – SG PST-Trier/Bernkastel 4:4

Am 21.01.2024 hatten wir zur 5. Runde der 2. RLP-Liga Nord die Spielgemeinschaft von Post Trier/Bernkastel zu Gast in Koblenz.

Uli war es gelungen, für den ersten Spieltag im neuen Jahr eine starke Mannschaft aufzubieten. An 6 von 8 Brettern waren wir den Zahlen nach z.T. deutlich favorisiert.

Es sollte sich ein zäher und zum Schluss hin enger Kampf entwickeln.

Volker, einer unserer Top-Scorer aus der Bundesliga-Mannschaft, hatte bei seinen Einsätzen bisher stets voll gepunktet. Bei dieser Begegnung konnte er leider nichts zur weiteren Verbesserung seiner Bilanz beitragen, da unsere Gäste nur zu siebt anreisten und das für sie schwarze Brett 2 freiließen. Für Volker, der von uns die weiteste Anreise hatte, sehr schade.

Andre hatte mit Weiß eine Eröffnungsvariante gewählt, die die Entwicklung etwas vernachlässigte, dafür aber einen Mehrbauern einbrachte. Den Entwicklungsnachteil konnte Andre im weiteren Spielverlauf ausgleichen und zunehmend Druck aufbauen. Als sich zu dem Mehrbauern noch eine Qualtität gesellte, sah es für Andre sehr gut aus. Allerdings wurde in der weiteren Folge das gegnerische Läuferpaar, welches über zwei lange Diagonalen Andres Königsflügel ins Visier nahm, zunehmend stärker. Als sich dann noch die g-Linie öffnete und Andre zunehmende Bedenkzeit einbringen musste, war es eine richtige Entscheidung von Andre, die Partie auf das Angebot seines Gegners remis zu geben.

Thomas Reißig an Brett 3 spielte mit Schwarz eine Partie, die bis ins Endspiel hinein stets ausgewogen blieb. In dem ausgeglichenen Turmendspiel mit jeweils 4 Bauern einigten sich die Spieler folgerichtig auf ein Remis.

Elias, unser Youngster an Brett 7, hat in dieser Saison bisher mit 2,5 von 3 möglichen toll gepunktet. Die Eröffnung behandelte Elias mit Schwarz spielend dieses mal jedoch nicht gut. Beim Übergang zum Mittelspiel hatte er einen Bauern weniger, einen König, der in der Brettmitte verblieben war und eine reichlich zerfledderte Bauernstruktur. Doch Elias kam mit Kraft zurück, nachdem sein Gegner wegen einer Fehleinschätzung der Stellung zunächst eine Leichtfigur für einen Bauern verlor und die Konsolidierung von Elias Bauernstruktur nicht verhindern konnte. Mit der Mehrfigur gelang es Elias, einen starken Mattangriff zu initiieren, was den Gegner zwang, die verbliebenen Offiziere abzutauschen, womit der Mehrläufer ein klar gewonnenes Endspiel ergab. Elias, Chapeau, 3,5 aus 4, künftig vielleicht nur etwas mehr an die Nerven deiner Mannschaftskameraden denken. Nun stand es 3 : 1 für uns, bei noch zwei für uns vorteilhaften und zwei ausgeglichenen Partien. Es schien alles nach Plan zu laufen, aber aus irgendeinem Grund mussten wir wohl Caissa verärgert haben.

Zunächst hatte sich Alfreds Stellung am Spitzenbrett, nachdem er nach ruhigem und präzisem Eröffnungspiel einen gesunden Mehrbauern gewonnen hatte, im Mittelspiel merklich verschlechtert. Alfred hatte es unterlassen, mit einem Bauernaufzug am Damenflügel eine Blockade zu errichten und die Mobilität der gegnerischen Bauern zu unterbinden, womit er ein vermutlich klar gewonnenes Endspiel auf dem Brett gehabt hätte. So wurde es seinem Gegner möglich, eine Bauernkette nach vorne zu drücken, die Alfred in die Defensive zwang und letztlich trotz Mehrbauern zu einer Punkteteilung veranlasste.

Danach kippte die zweite für uns vorteilhafte Partie. Guido hatte sich eine aktive, positionell vorteilhafte Stellung erspielt, die er mit einem komplizierten Bauernopfer im Zentrum weiter verstärken wollte. In dem verwickelten Spiel ließ Guido in der berechneten Zugfolge jedoch einen Zug aus, durch den er eine Qualität gewonnen hätte. Die danach entstandene Stellung war bei Guidos zwischenzeitlicher Zeitnot nicht mehr zu halten.

Aber es sollte weiter gegen uns laufen. Kay hatte sich mit Weiß eine aktive Position erarbeitet, die mindestens ausgeglichen erschien. Im Laufe der Partie handelte er sich jedoch einen rückständigen Bauern ein, der bald verloren ging. Ein paar aktive Gegendrohungen bei zunehmender Zeitnot blieben ohne Erfolg, verschlechterten die Stellung jedoch weiter bis zum Verlust.

Hans-Albert hatte sich einen schönen Bauernvorposten und eine Bauernmajorität am Damenflügel geschaffen. Nach dem Abtausch der Schwerfiguren gelang es Hans-Alberts Gegner jedoch, dessen Mehrbauern am Damenflügel zu erobern. Im verblieben Endspiel, mit einem Minusbauern am Königsflügel, jedoch einem starken Läufer gegen einen Springer, ließ Hans-Albert mit einer sauberen Endspielführung nichts mehr anbrennen – Remis.

Aufgrund des unglücklichen Spielverlaufs und der Erwartungen ist der eine Punkt mager – andererseits, Punkt ist Punkt. Derzeit belegen wir den 6. Tabellenplatz, haben aber noch ein schweres Restprogramm vor der Brust. [UBü] ... [weiter]