28.09.2023
3. Mannschaft 09/2023
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SG Schweich-Trittenheim – SV Koblenz III 4:4

Punkteteilung 4:4 vor den Toren von Trier
Am letzten Sonntag im September stand für die dritte Mannschaft die Saisoneröffnung in der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord mit einem Auswärtsspiel gegen die SG Schweich-Trittenheim an.

Wir starteten an einem wunderschönen, sonnigen Frühherbsttag in Koblenz unsere Fahrt an die Obermosel mit einem etwas mulmigen Gefühl. Zum einen mussten wir einen kurzfristigen, krankheitsbedingten Spielerausfall hinnehmen, zum zweiten erwartete uns mit Schweich eine Top-Mannschaft unserer Liga (6 x DWZ 2000 und 2 x 1900).
Bei der Aufstellung von Schweich wurde jedoch klar, dass diese auf fünf ihrer Topspieler verzichten mussten, die in der zeitgleich spielenden Luxemburger Liga ran mussten. Nachdem wir Brett 2 freigelassen hatten, starteten wir mit einem Punkt Rückstand.

Jonas hatte sich an Brett 7 eine schöne, optisch vorteilhafte Mittelspielstellung mit einer gesunden, geschlossenen Bauerstruktur geschaffen. Dies war nach dem Tausch seiner beiden Läufer gegen die feindlichen Springer aber auch angezeigt. Da Jonas die sich unausweichlich öffnende Stellung nicht mit zwei Springern gegen das Läuferpaar bestreiten wollte, war es sinnvoll von ihm, die Partie remis zu geben.

Kay an Brett 6 steuerte das nächste solide Remis bei. Im Najdorf-Sizilianer hatte er mit Schwarz mit einem rückständigen Bauern d6 und einem für den Gegner starken Feld d5 zu kämpfen, konnte sich allerdings der halboffenen c-Linie bemächtigen. Da der Gegner keine weiteren Ideen hatte einigte man sich auf Remis.

Elias konnte an Brett 8 den ersten vollen Punkt für uns einheimsen, wobei diese Partie ein Beispiel für das Auf und Ab in einer Schachpartie ist und zeigt, dass man nicht zu früh aufstecken sollte. Nachdem Elias anfangs seine Bauern auf dem Damenflügel zu unkoordiniert nach vorne gebracht hatte, geriet er unter zunehmenden Druck und verlor ohne Kompensation die Qualität, womit die Partie verloren schien. Nun spielte allerdings Elias Gegner in der Gewissheit eines ordentlichen Materialvorteils recht unbedarft weiter. Elias gelang es, seine Figuren Zug um Zug zu aktivieren und einen Springervorposten vor dem gegnerischen König zu installieren, der fortan die Partie dominierte. Ein sich bald anschließender Fehlzug des Gegners zwang diesen zur direkten Aufgabe.

An Brett 4 hatte sich Thomas mit schwarz spielend eine ausgeglichene Mittelspielstellung erarbeitet. Aber wie bei Elias geriet auch bei Thomas der Damenflügel heftig unter Druck. Ein taktischer Bauernaufzug des Gegners, bei dem der Bauer zwar auf dreifache Weise geschlagen werden konnte, welche jedoch allesamt deutlich nachteilig waren, führte im weiteren Verlauf der Partie zum Kollabieren des Damenflügels und zu entscheidendem materiellem Nachteil.

Uli hatte sich an Brett 5 einen leichten Entwicklungsvorsprung erspielt, der ihn veranlasste, den gegnerischen Königsflügel mit seinem g-Bauern anzugehen. Obgleich dieses Vorbrechen vermutlich nicht die erste Wahl der zur Verfügung stehende Zugmöglichkeiten war, erzeugte es auf den Gegner so viel Druck, dass dieser sich zu einem entlastenden Läuferopfer im Zentrum veranlasst sah. Letztlich erhielt der Gegner zwei Bauern für den Läufer. Nun machte sich Uli das Spiel aber selbst unnötig schwer, in dem er zuließ, dass sich der Gegner bei einem Doppelturmendspiel zwei verbundene Freibauern im Zentrum schaffte. Der Mehrläufer reichte zwar aus, die Bauern aufzuhalten, es war aber kein klarer Weg ersichtlich, wie Uli einen oder die beiden Bauern hätte erobern können. Remis

Andre's Gegner an Brett 3 entschied sich im Mittelspiel zu einem unklaren Leichtfigurenopfer und fuhr danach verschiedene Attacken auf Andre's Stellung, die Andre jedoch allesamt sauber parierte. Auch in der taktisch geprägten Fortsetzung behielt Andre die Übersicht, womit er schlussendlich den materiellen Vorteil festhalten und in einen soliden Sieg umsetzen konnte.

Alfred an Brett 1 hatte aus der Eröffnung heraus ein vorteilhaftes Mittelspiel erreicht. In einem Ein-Turm-Endspiel hatte er sodann zweimal die Möglichkeit in entscheidenden Vorteil zu gelangen. Stattdessen gab er dem Gegner an einer Stelle die Möglichkeit Gegenspiel einzuleiten, was dieser auch gleich nutzte. Der gegnerische Turm konnte dabei im Rückraum von Alfreds Stellung einen Bauern gewinnen. Nun war es an Alfred, seine ganze Routine einzubringen, um das Turmendspiel mit einem Minusbauern remis zu halten, was er dann aber auch lehrbuchmäßig tat.

Insgesamt können wir mit dem Punkt zum Saisonstart zufrieden sein. Vor dem Kampf hatten wir uns mit 7 Spielern nicht viel ausgerechnet.

Am 22.10.2023 haben wir in der 2. Runde die Schachfreunde aus Nickenich zu Gast. [UBü] ... [weiter]