14.11.2022
Hotel Kreuter
1. Rheinland-Pfalz-Liga

SV Koblenz 03/25 III – Sfr.Heidesheim II 1:7

In der dritten Runde erwarteten wir die Sfr. Heidesheim zu Hause im Hotel Kreuter, die bereits zuvor gegen unsere II. Mannschaft – ebenfalls bei uns – antreten durften. Bei der Rundenvorbereitung kurz vor Beginn tauchte überraschenderweise der SC Bendorf auf, wohl in der Annahme, den SV Güls vorzufinden. Nachdem einige Missverständnisse ausgeräumt wurden, reisten die unerwarteten Gäste unvermittelt wieder ab (der SV Güls spielte offensichtlich an einem anderen Ort).
Zu den Partien. Bereits der Beginn war ernüchternd. Paul Plum und Jonas Marquardt an den Brettern 4 und 6 riskierten einige gewagte Eröffnungsexperimente, die leider schnell zugunsten ihrer Gegner entschieden wurden. Elias Höfer an Brett 8 vernachlässigte mit den weißen Steinen in einer scharfen Panow-Variante sträflich die Rochade und verlor zusätzlich noch einige Tempi. Das Gegenspiel des Gegners bewirkte in der Folge einen Bauerverlust auf c5 und c3. Elias konnte zwar seine Türme aktivieren, aber nach Abtausch der Schwerfiguren war das Endspiel mit zwei Minusbauern verloren.
Gegen einen geschlossenen Sizilianer konnte Kay Schönberger an Brett 7 im frühen Mittelspiel den h-Bauern gewinnen, spielte dem Gegner bei der nun halboffenen h-Linie jedoch in die Hände, sodass der Mehrbauern schnell wieder zurückgegeben werden musste. Nach Generalabtausch kündigte sich ein vollkommen ausgeglichenes Damenendspiel an, jedoch ließ Kay eine ünglückliche Abwicklung in ein verlorenes Bauernendspiel zu. Damit stand es bereits 0:4.
An Brett 1 mit Weiß spielend stellte Alfred Kertesz augenscheinlich einen Bauern auf d5 ein, konnte im Gegenzug der Gegnerin jedoch die Rochade verhindern. Es folgte eine längere Phase beidseitiger Springerzüge. Nach ungünstigem Damentausch konnte Weiß den Bauern zurückgewinnen und hernach mit beiden aktiven Türmen und einem vorgerückten f-Bauern den gegnerischen König ohne ernstzunehmende Gegenwehr dingfest machen. Stand somit 1:4.
Dass das kein Anlass zur Hoffnung war, stellte sich jedoch sehr schnell heraus. In einer Skandinavischen Verteidigung an Brett 2 war Neil Stewarts Gegner mit den weißen Steinen besser entwickelt und spielte nach der Eröffnung schnell sehr aktiv im Zentrum und gewann im weiteren Verlauf einen wichtigen Zentralbauern. Neben Randspringer und schlechter Bauernstruktur wurde die gefährdete schwarze Königsstellung Neil letztlich zum Verhängnis.
In einer modernen Verteidigung versuchte Guido Eisele an Brett 3 mit den schwarzen Steinen einen schnellen Vormarsch am Damenflügel, unter Aufgabe eines Springers gegen zwei Bauern, mit dem Ergebnis eines aussichtsreichen Druckspiels gegen den rüchständigen weißen Bc2. Der Gegner versuchte dagegen einen Gegenstoß im Zentrum zur Aktivierung der eigenen Türme. Nachdem Guido wohl einen günstigen Tausch eines Turms gegen zwei Leichtfiguren ausgelassen hatte, kamen die gegnerischen Schwerfiguren zur Geltung und der gegnerische Materialvorteil setzte sich durch.
Blieb noch eine sich lang hinziehende Partie an Brett 5. Im klassischen Franzosen mit entgegengesetzten Rochaden marschierte dort Andre Peiter schnell mit den Damenflügelbauern auf den lang rochierten weißen König. Nach Linienöffnung und Turmtausch verblieb der Gegner jedoch mit einem starken Zentralspringer und Andre mit einem schlechten Läufer. Nach weiterem Leichtfigurentausch blieb für Andre eine rein passive Verteidigungsstellung übrig, dem Gegner dagegen eine aktive Dame, mit der dieser über 25 Züge hinweg mehr oder weniger erfolglos Gewinnversuche unternahm. Ohne erkennbare Fortschritte erzielt zu haben, konnte sich der Gegner nach 65 Zügen dann doch die Hände reiben, da Andre ein Matt in 3 zuließ. Das Endergebnis hieß somit 1:7 für die Gegner.
Während sich für die Sfr. Heidesheim die nochmalige Anreise nach Koblenz doch noch gelohnt hat, müssen wir nun darauf hoffen, gegen Gau-Algesheim oder Schott Mainz noch ein paar wichtige Punkte zu holen. [KS] ... [weiter]