
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord
SV Koblenz 03/25 III – Gambit Gusenburg 4,5 - 2,5
Zu unserem Nachholspiel der 6. Runde konnten wir die Schachfreunde aus Gusenburg, Landkreis Trier-Saarburg, am 20.03. in Güls begrüßen. Andre Peiter konnte gleich nach Anpfiff die schöne sonnige Terasse von Kreuters Hotel nutzen und den Wettkampf im Weiteren als Kiebitz verfolgen, da die Gusenburger ohne ihr Brett 4 angereist waren – 1:0 für den SV Koblenz.Auf Jonas Marquardts Brett 6 entwickelte sich ein lebhaftes Spiel. Jonas gelang es, seinen Gegner etwas einzuschnüren und in der Folge mit einem strategischen Leichtfigurenopfer im Zentrum einen Freibauern zu bilden. Unser Youngster hatte berechnet, dass er die Leichtfigur bei aktivem Spiel alsbald zurück bekam, was sich auch realisierte. Er hatte bei seiner etwas luftigen Königstellung jedoch nicht berücksichtigt, dass sein Gegner in der Folge mit einem Abzugschach die Qualität hätte gewinnen können - was dieser aber offenbar auch nicht sah. Vielleicht war es dann ausgleichende Gerechtigkeit, dass Jonas die danach gewinnverdächtige Stellung nicht in einen vollen Punkt umsetzten konnte und sich mit seinem Gegner schließlich auf ein Remis einigte.
An unserem Spitzenbrett hatte sich Neil Stewart mit Schwarz spielend aus der Eröffnung heraus das Läuferpaar gesichert. Im Mittelspiel wehrte Neils Gegner jedoch alle Vorstöße unseres FMs ab, in partieentscheidenden Vorteil zu gelangen. Letztlich einigte man sich auf eine Punkteteilung.
Christian Marquart an Brett 2 gelang es, sich mit den weißen Figuren einen Raumvorteil am Damenflügel und dem Gegner zwei Bauerschwächen zu verschaffen. Im Übergang zum Endspiel tauschte er jedoch beide Türme ab, womit es dem Gegner möglich war, die beiden Bauernschwächen mit der Dame und einem ungleichfarbigen Läufer zu verteidigen. Vermutlich wäre ihm dies bei dem Tausch von nur eines Turmes schwerer gefallen. Remis
Auch Kay Schönbergers Partie mündete in eine Punkteteilung. Kay hatte sich zwar das Läuferpaar gesichert und konnte nach dem eher planlosen Spiel des Gegners auch noch sehr vorteilhaft mit den Türmen in die gegnerische Stellung eindringen, ließ jedoch eine Remisschaukel zu, die der Gegner erleichtert nutzte.
Den Siegpunkt steuerte unser seit einigen Wochen in guter Spiellaune befindlliches Brett 3 bei. Thomas Reißig hatte sich zunächst einen dominanten Springervorposten geschaffen, um im weiteren Spielverlauf ein positionelles Bauernopfer einzustreuen. Durch das dadurch realisierbare druckvolle Spiel auf dem Damenflügel war es Thomas möglich, einen Freibauern zu bilden, dem sein Gegner nichts entgegenzusetzen hatte. Solide überspielt und 2 Punkte Vorsprung bei nur noch einer offenen Partie. Der Kampf war entschieden.
Die zäheste Partie entwickelte sich an Brett 7. Mannschaftsführer Uli Büscher hatte sich mit Schwarz spielend auf eine selten gespielte, passive Eröffnungsvariante eingelassen, die ihm zwar einen Bauergewinn erbrachte, aber einen Entwicklungsnachteil und eine defensive Stellung zur Folge hatte. Im Mittelspiel wählte sein Gegner eine Abwicklung, die diesem mit einem weiteren Bauernopfer die Qualität bringen sollte. Uli hatte sich in seiner Vorausplanung hierauf zwar eine 3-zügige Variante zurechtgelegt, die es ihm ermöglichte, dieses Opfer mit einem Zwischenschach auszuschlagen und in eine solide Stellung ohne Qualitätsverlust mit Aufrechterhaltung eines Mehrbauern zu gelangen, sich dann aber doch für die ihn schlechtere Abwicklung entschieden. Zwei zwar gesunde Mehrbauern gegen eine Qualität mögen rein rechnerisch materiell ausgeglichen sein, je nach Stellungstyp ist dies dann aber doch nicht der Fall. Uli sah sich in der Folge einem mächtigen Druck auf den Königsflügel und Mattangriffen durch die gegnerischen Schwerfiguren ausgesetzt. Ulis bewegliches Springerpaar konnte aber mit Müh und Not alle Angriffsversuche abwehren. Das in der Folge nach mehrfachem Figurentausch entstandene Enspiel war leicht vorteilhaft für Ulis Gegner, wobei Uli mit seiner vorrückenden Bauerkette etwas Gegenspiel enwickeln konnte. Schließlich einigte man sich nach 4½ Stunden Spielzeit auf ein Remis.
Unser Team hat damit nach 6 Runden weiter den Aufstiegsplatz halten können. Bei noch zwei 2 spielfreien Runden steht am 24.04. das letzte Spiel zu Hause gegen Trier II an. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass, selbst wenn wir gegen die Römerstadter gewinnen sollten, die verlustpunktgleiche Mannschaft, Remagen II, bei noch 2 ausstehenden Wettkämpfen die realistische Möglichkeit hat, mit einem besseren Brettpunkte-Konto an uns vorbeizuziehen. [UBü] ... [weiter]