21.03.2009
SVKO 02/2009
2. Bundesliga West

SV Koblenz-SV Oberursel 5,5:2,5

Aufatmen im Abstiegskampf

In einem vorentscheidenden Spiel ist unserem Team der Befreiungsschlag gelungen. Die Gäste aus Oberursel waren als Tabellenletzter angereist und konnten ebenso wie wir nur durch einen Sieg Hoffnung auf den Klassenerhalt schöpfen. Nach dreieinhalb Stunden ließ es sich für die Gäste gut an, nachdem Marc Repplinger mit Schwarz in Zeitnot eine Figur einstellte. Im aus der MacCutcheon-Variante entstandenen Endspiel besaß Marc zwar die Mehrqualität, musste aber noch einige Entwicklungsprobleme lösen. Bei entsprechendem Zeitmanagement hätte er dies wohl auch geschafft. Kurz darauf glich Lutz Fritsche aus, nachdem er als Weißer gegen einen Sizilianischen Aufbau nach sieben Zügen keck mit der Dame den c5-Bauern stiebitzte, den sein Gegner trotz fantasiereichem Gegenspiel nie mehr wiedersah. Bei seinen Bemühungen, Verwicklungen zu schaffen, investierte er zu viel Zeit und überschritt letztere. Damit kam Lutz im fünften Heimspiel zu seinem fünften Weißsieg - eine ganz fantastische Bilanz! Als nächster gewann Volker Schlick seine Schwarzpartie, einen Rossolimo-Sizilianer. Hier hatte man schon früh das Gefühl, dass Volker sich aufgrund der schwarzen Felderschwächen auf d4 und f4 durchsetzen würde. Nachdem Volker die ebenfalls schwachen Bauern auf c4 und a4 gefahrlos verspeisen konnte, war die Partie gelaufen. Dann gewann Dr. Thomas Bohn aus Froms Gambit heraus. Offenbar hatte Thomas Gegner dessen Partie gegen IM Pirrot studiert. Er wirkte gut vorbereitet, so dass Thomas in seiner eigenen Eröffnung mal wieder sehr viel Zeit ab dem siebten Zug investierte. Nachdem Thomas alle Drohungen gegen seinen König und seine Dame abwehren konnte, stand sein Gegner mit großen Entwicklungsproblemen da, die die Partie entschieden. Kurz darauf gab Aleksej Litwak sein verlorenes Endspiel mit Schwarz auf, als er eine Bauernumwandlung nur durch Turmverlust hätte verhindern können. In der sehr taktisch verlaufenden Theoriepartie der Sizilianischen Eröffnung hatte Aleksej im baldigen Endspiel einen Bauern mehr, allerdings Entwicklungsprobleme, die ihm die Minusqualität und später die Niederlage einbrachten. Michael Hammes verlor als Weißer im Katalanischen Mittelspiel durch einen taktischen Trick einen Bauern, und so manch einer hatte diese Partie vielleicht schon abgehakt. In der Folgezeit aber konnte Michael die Partie kompliziert halten und dadurch seinem Gegner viel Zeit von der Uhr holen. Irgendwann griff letzterer fehl, so dass Michael ein Endspiel mit Läufer und Springer gegen Turm sicher nach Hause brachte. Beim Stande von 4:2 für uns fehlte aus den zwei verbleibenden Partien noch ein Remis zum Gesamterfolg. Dario Doncevic verteidigte mit Grünfeld-Indisch und sah sich später in einem Turmendspiel mit drei gegen vier Bauern auf gleichem Flügel gegenüber. Hinzu kam noch seine übliche Zeitnot. Als nach weiterem Bauerntausch die Stellung endgültig Remis war, war der Kampf entschieden. Als letzter Sieger durfte sich Jürgen Kaufeld eintragen, der mit Weiß gegen einen Königsindischen Aufbau im weiteren Verlauf eine Qualität gewann, was zwar eigentlich nicht gut war, aber später den Ausschlag für den Erfolg gab.
Durch den zweiten Erfolg gegen eine hessische Mannschaft hat unser Team die Abstiegsränge verlassen. Am letzten Spieltag treten wir gegen Köln-Porz an. ... [weiter]